Angefangen hat es in den 30er Jahren, als einige Tamboo-Bamboo Bands begannen, allerlei Blech- und Eisengegenstände als zusätzliche Perkussion zu verwenden.
Tamboo-Bamboo (von Tambour Bamboo) Bands waren kreolische Musikgruppen auf Trinidad, die vorwiegend Bambusrohre in verschiedenen Längen benutzten. Sie wurden auf dem Boden aufgestampft oder angeschlagen.
Anfang der 40er Jahre tauchten die ersten faßartigen Trommeln auf, die bis zum Ende des 2. Weltkrieges so weiterentwickelt wurden, daß erste Steelbands entstanden. Die Geschichte der Pan nennt hier vor allem Spree Simon, Ellie Mannette und Fisheye als Protagonisten. Mannette war es auch, der die erste größere Steeldrum aus einem Ölfaß mit 14 Spielfeld-Unterteilungen vorstellte.
Seit 1945 gehört die Steelmusic zum kulturellen Bild Trinidads & Tobagos. Peter M. Michels nennt in seiner Steelbandstory um 1980 etwa 250 Steelbands mit rund 10.000 Pan-Men und 25.000 Pans. Die Steelmusic ist weit über Trinidad & Tobago hinaus bekannt geworden und vor allem auf den karibischen Nachbarinseln schnell heimisch geworden.
Diese Musik kommt aus den Armenvierteln Port of Spains. Sie ist immer auch musikalisch-soziales Ventil dieser benachteiligten schwarzen Bevölkerungsgruppen gewesen. Trotz gelegentlicher Schwierigkeiten genießt die Panmusic Vorteile offizieller Förderung durch Regierung und finanzkräftige Sponsoren der Wirtschaft. Darüber hinaus kann die Steelmusic-Szene grob mit den Sambaschulen Brasiliens verglichen werden, die ja auch außerhalb des Carnival das ganze Jahr über wichtiger Mittelpunkt sozialer Begegnung und in Hinblick auf die musikalische Ausbildung von Kindern auch pädagogische Einrichtung ist.
Innerhalb seiner nur 40jährigen Existenz ist das Steel-Orchestra immer wieder um instrumentale Neuentwicklungen bereichert worden. Wesentlichen Anteil haben daran die Pan Tuners, die Steeldrum-Bauer. Sie haben selten musiktheoretische Grundkenntnisse, aber ein besonderes Ohr für klangliche Innovationen. Die Pan Tuners haben in der Vergangenheit ihre Techniken so verfeinert, daß sie praktisch den Klang jedes Streich- oder Blasinstruments herkömmlicher Orchester mit einer Pan simulieren können.
Der Boden der Ölfässer wird nach innen getrieben. In die konkave Wölbung werden je nach gewünschtem Stimmumfang der Pan die entsprechenden Tonfelder durch Linien eingraviert. Damit erreicht man, daß jeder Ton getrennt angeschlagen werden kann.
So haben die Tenor-Pans 19-32 Tonfelder, die Bass-Pans nur 5-6. Auch die Höhe, in der die Faßwand ringsherum abgetrennt wird, bestimmt die Tonlage der Pan. Gespielt werden die Pans mit kleinen gummiumwickelten Holzstäben von etwa 10-15 cm Länge, in jeder Hand eines. Die Pan-Bauer nennt man Pan Tuner.